Perspektive für den Tierpark
Seit etlichen Jahren existieren ausformulierte Ideen zur zukunftsgerichteten Gestaltung des Tierparks. Unter anderem sieht das Tierparkkonzept die dringend notwendige Herrichtung von Sozialräumen, Umkleiden und Duschen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Auch der Eingangsbereich soll neugestaltet werden. Im Rahmen dieses Konzepts sollte das angrenzende Bahngelände mit einem ehemaligen Ringlokschuppen angekauft und umgebaut werden. Das Tierparkkonzept modernisiert das Gelände und setzt seit Jahren notwendige Maßnahmen um. Der Stadtrat hat in einer Beschlussvorlage vor drei Jahren den Weg für eine verbindliche Weiterentwicklung geebnet. Was hat sich bis dahin bereits getan? Leider nichts!
Das Abwarten, Abwägen und Prüfen haben dazu geführt, dass entgegen den Forderungen des gesamten Stadtrats bis heute kein Erwerb des Bahngeländes durch die Stadt stattgefunden hat. Auch wurde noch nicht das gesamte Investitionsvolumen wie gefordert transparent in einem Investitionsplan mit allen Jahresscheiben dem Stadtrat zur Einschätzung vorgelegt. Eine realistische und vor allem verbindliche Zeitschiene nebst der Einschätzung einer realistischen Skalierung fehlen immer noch.
Natürlich müssen wir schauen, welche Investition im Rahmen des Haushaltsplans machbar ist. Dies gilt für das Tierparkkonzept ebenso wie für alle anderen Investitionen. Aber eben dies Abwägung können wir erst treffen, wenn alle Investitionen auf dem Tisch liegen. In der letzten Ausgabe des Amtsblattes hatte ich Ihnen kurz die Zusammenhänge zwischen Ergebnishaushalt und Finanzhaushalt erläutert. Und auch beim Tierparkkonzept gilt: Eine Auswirkung auf einen defizitären Ergebnishaushalt haben Investitionen nur, wenn sie innerhalb des 5-jährigen Betrachtungszeitraums abgeschlossen und somit in den Büchern aktiviert werden. Die Belastung erfolgt dann in Höhe des jährlichen Werteverzehrs.
Zur Verdeutlichung ein Rechenbeispiel unter der Annahme, dass die Investition des Tierparkkonzepts Mitte dieses Jahres beginnt und in gleichen Teilen von je 2 Mio EUR über die kommenden 10 Jahre erfolgt. Als Annahme ist ein durchschnittlicher Werteverzehr (Abschreibung) der Investition von 15 Jahren angenommen. In dieser exemplarischen gleichmäßigen Verteilung des Vorhabens würde der Ergebnishaushalt in den ersten 5 Jahren lediglich um durchschnittlich 0,43 Mio EUR pro Jahr belastet werden. Dies kann mittels entsprechender Fördermittelabrufe entsprechend verringert werden.
in M€ |
Investition |
Abschreibung |
2025 |
2,00 |
0,27 |
2026 |
2,00 |
0,27 |
2027 |
2,00 |
0,40 |
2028 |
2,00 |
0,53 |
2029 |
2,00 |
0,67 |
2030 |
2,00 |
0,80 |
2031 |
2,00 |
0,93 |
2032 |
2,00 |
1,07 |
2033 |
2,00 |
1,20 |
2034 |
2,00 |
1,33 |
Von daher ist es imminent, dass
- das Tierparkkonzept verbindlich und strukturiert geplant wird,
- als Teilgröße der Buga Berücksichtigung findet,
- bei Fördermitteln eingeplant wird und diese eingefordert werden und
- der Stadtrat in die Lage versetzt wird, einen Haushalt in seiner Gesamtheit bewerten und Investitionen zu priorisieren.
Wir können uns nicht alles leisten. Aber um entscheiden zu können, was wir uns leisten können, brauchen wir Klarheit. Um investieren zu können, braucht die Stadt unsere Entscheidungen. Um Konzepte umsetzen zu können, braucht es dann die Konsequenz im Handeln und die Verbindlichkeit für die kommenden Jahre.
Gäbe es abschließend betrachtet sogenannte „Show-Stopper“, welche das Vorhaben verhindern oder verzögern könnten? Ja: Unvorhersehbare Kosten aufgrund des womöglich belasteten Bodens und unvorhersehbare Kosten des Gesamtprojekts. Umso mehr ist wichtig, dass unsere oben genannten Punkte erfüllt werden. Nur so können wir entscheiden, ob auch eine kleine Show eine gute Show werden kann. Es geht um die Zukunft unseres Tierparks.
Thomas Picek, Pro Dessau-Roßlau
Fraktion Pro Dessau-Roßlau
Poststraße 6
06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 850 79 29
Fax: 0340 / 850 79 34
Mail: info@prodessau.de
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