pro Dessau-Roßlau

April 2023

Schlossplatz, Johannbau und Museumscampus

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Schlossplatz hat sich erneuert. Das Hotel wurde fertiggestellt und eröffnet, auch das Restaurant steht dort in den Startlöchern und heißt demnächst seine Gäste willkommen. Und auch in Richtung Mulde wird sich einiges verändern. Dem Kulturausschuss wurde vor kurzem durch die Stadt die geplante Begrünungsmaßnahme vorgestellt, die den Vorplatz zu einem Areal mit Wohlfühlcharakter werden lassen.

Noch ist es schwer vorzustellen, dass hier womöglich in einigen Jahren ein Museumscampus entstehen könnte. Die Konzeptarbeit zu einem neuen Museum schreitet voran und hat die erste Etappe gemeistert. Doch was wir erwarten können, auf welches Museumserlebnis wir an welcher Stelle und in welchem Umfang und Ausgestaltung wir uns freuen können, das wird sich erst aus der Fortsetzung des Konzepts ergeben. Sich in den Ausschüssen zur Standortfrage zum jetzigen Zeitpunkt die Haare zu raufen ist verschenkte Energie, die wir stattdessen besser in die konstruktive Begleitung bis zur Finalisierung des Arbeitsauftrags stecken können.

Thomas Picek

Fraktionsvorsitzender 

E-Roller in Dessau-Roßlau

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Was hatte Dessau-Roßlau der französischen Hauptstadt Paris oder Halle/Saale bisher voraus? Wir mussten uns in der Doppelstadt noch nicht mit der Problematik Miet–E-Roller auseinandersetzen.

In einer Abstimmung haben die Einwohnerinnen und Einwohner von Paris dafür votiert, den Verleih von E – Rollern zu verbieten. Die Wahlbeteiligung war zwar gering, aber das Ergebnis umso deutlicher. Bei der Befragung sprachen sich 89 Prozent für die Abschaffung der Mietroller aus. Während sich die Besitzer privater Roller eher um ihre Fahrzeuge kümmerten, gebe es im Umgang mit Mietrollern eine Art Wegwerfmentalität. Paris gehörte mit der Einführung der Mietroller 2018 zu den europäischen Pionieren.

Auch in Halle/Saale gibt es derzeit Probleme mit den Anbietern des Mietservice. So legte Halle/Saale neue Regelungen zur Vermietung der Roller fest und wies nur bestimmte Parkflächen zum Abstellen aus. Aufgrund dessen brach aber die Nutzung um ca. 80% ein und die Vermieter fordern eine Ausweitung der Parkmöglichkeiten.

In Dessau-Roßlau gab es in der Vergangenheit das Angebot eines Anbieters, welches aber nicht zur Umsetzung gelangte. Nun legte ein bayrisches Unternehmen ein neues Angebot zur Vermietung von etwa 200 Rollern vor. Unsere Stadt wäre die erste im ostdeutschen Raum, in der dieser Anbieter die Roller vermietet. Hier stellt sich aber nun die Frage nach „Pariser“ oder „Hallenser“ Problematik? Angaben des Anbieters zufolge, sind verschiedene Mechanismen vorgesehen, damit die Roller nicht in Elbe oder Mulde entsorgt oder auf Geh- bzw. Radwegen „abgelegt“ werden. Grundsätzlich stellen die Roller eine Alternative für die Bewältigung kurzer Strecken dar und scheinen zukunftsträchtig. Sie sollten zumindest in der vorgeschlagenen Erprobungsphase von einem Jahr eine Chance erhalten. Danach ist jedoch das Für und Wider abzuwägen. Verbessern die Roller die Mobilität in der Stadt für Einwohnerinnen und Einwohner oder für Besucherinnen und Besucher? Tragen sie zur Erhöhung der Lebensqualität bei oder stellen sie eher Ärgernisse und Unfallschwerpunkte dar? Diese und weitere Faktoren gilt es zu bedenken und bei der Entscheidung zu einem dauerhaften Ergebnis heranzuziehen.

 

Marco Egelkraut,

Stadtrat

 

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