Liebe Bürgerinnen und Bürger,
im Mai sind Kommunalwahlen und im Juni endet die Legislaturperiode des derzeitigen Stadtrates. Ich danke Ihnen für Ihren Zuspruch in den letzten Jahren und hoffe, dass Sie alle an der Kommunalwahl und Europawahl teilnehmen, damit im Ergebnis ein den Interessen der Stadtentwicklung gerecht werdender Stadtrat die Geschicke unserer Stadt lenken wird und ein klares Bekenntnis zur Europäischen Union deutlich wird.
Einer unserer jahrelangen Stadträte und einer meiner wichtigen Wegbegleiter, „Wilhelm Kleinschmidt“, tritt bei dieser Kommunalwahl nicht wieder an. Es war seine eigene, altersbedingte Entscheidung, die unsere Fraktion sehr bedauert.
Wir wissen aber, dass er weiter an unserer Seite bleibt und uns mit Rat und Tat unterstützen wird und er hat sich so ent- schieden, weil wir gute, jüngere Kandidaten haben, die schon lange an unseren Fraktionssitzungen teilnehmen und unsere Entscheidungen mitbestimmen.
Ich möchte aber an dieser Stelle Wilhelm Kleinschmidt für sein Engagement für unsere Stadt noch einmal öffentlich ganz herzlich danken.
Als ich Anfang 1992 von Herrn Pieczonkowski von der MEAG in die Fernwärme-GmbH zur Unterstützung des Aufbaues der Stadtwerke geholt wurde, begann meine Zusammenar- beit mit Wilhelm Kleinschmidt. Schon damals lernte ich seine technische und betriebswirtschaftliche Kompetenz kennen. Gemeinsam Ist es uns gelungen, von der Landesregierung die benötigten Konzessionen für die Sparten der Stadtwerke zu erhalten.
Als ich dann im Jahr 1994 mein Amt als Oberbürgermeister antrat, war ich auch verantwortlich für alle städtischen Gesell- schaften, so auch für die DVV. Die 3 Geschäftsführer, die da- mals für die DVV verantwortlich waren, kannte ich aus meiner Mitarbeiterzeit und wusste, dass ein erfolgreicher Aufbau der Stadtwerke mit ihnen kaum möglich war. Nachdem mir Wil- helm Kleinschmidt auf meine Bitte seine Bereitschaft erklärt hatte, als Geschäftsführer der Stadtwerke zur Verfügung zu stehen, habe ich die notwendigen Schritte mit dem Aufsichts- rat eingeleitet. Wilhelm Kleinschmidt hat als alleiniger Ge- schäftsführer dann die schwere Aufbauarbeit der Stadtwerke verantwortet und viele nicht immer einfache Entscheidungen treffen müssen. Unter seiner Leitung wurden neue Strukturen geschaffen, neue Gesellschaften, wie die Dessau-Wörlitzer Eisenbahngesellschaft und die Datel gegründet, erforderliche Personalanpassungen erfolgreich durchgeführt und die Sa- nierung und Modernisierung der Netze und des Kraftwerkes auf den Weg gebracht. Da das alles in der Aufbauphase nicht ohne Verluste ging, mussten wir beide uns immer wieder mit Privatisierungsbestrebungen aus dem politischen Raum auseinandersetzen.
Wenn die Stadtwerke heute erfolgreich sind und die wirt- schaftlichen Gewinne den Bürgern unserer Stadt in vielfäl- tiger Weise zu Gute kommen, ist das vor allem ein Verdienst von Wilhelm Kleinschmidt. Wilhelm Kleinschmidt wurde aus Anlass seines altersbedingten Ausscheidens aus den Stadt- werken für seine Verdienste die Fritz Hesse Medaille der Stadt Dessau, die zweit höchste Auszeichnung der Stadt Dessau- Roßlau, verliehen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber sein Engagement für den Wasserturm bei dessen Rekonstruktion er keine unwesentliche Rolle spielt und sein ehren- amtliches Engagement für das Kleingartenwesen in unserer Stadt.
Schön, wenn aus Arbeitskollegen und Wegbegleitern auch Freunde werden und damit verbinde ich die Hoffnung, dass wir die Freundschaft noch lange leben können.
Hans-Georg Otto
Dessau-Roßlau, den 26.03.2019
Antwort auf die schriftliche Anfrage der FridaysForFuture an die Fraktion Pro Dessau-Roßlau. Wie steht Ihre Fraktion zur Fridaysfuture- Bewegung im Allgemeinen und im Speziellen auf die Ortsgruppe in Dessau-Roßlau?
Von der Fraktion Pro Dessau-Roßlau werden grundsätzlich alle Aktivitäten für die Verbesserung des Klimaschutzes in der Welt und in Dessau unterstützt. Die aktive Arbeit auf die- sem Gebiet haben die Mitglieder unserer Fraktion durch ihr Handeln nachgewiesen. Zur Fraktion gehören der ehemalige OB der Stadt Dessau sowie der ehemalige Geschäftsführer der DVV und jetziges Aufsichtsratsmitglied. Beide haben u.a. durch die Sicherung der umweltfreundlichen Fernwärmever- sorgung, erzeugt im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess, der Er- zeugung von Strom und Wärme aus Biogas in der Kläranlage, dem Ausbau des Straßenbahnnetzes, der zeitigen Errichtung von Erdgastankstellen und der Umrüstung der Busflotte auf Erdgas mit dafür gesorgt, dass die Stadt Dessau-Roßlau mit dem Energie- Award ausgezeichnet werden konnte. Wir haben auch den Ausstieg des Kraftwerks der DVV aus der Kohleverbrennung bereits im April dieses Jahres und nicht erst 2030 mit entschieden. Wir sehen diese Frage des Kli- maschutzes allerdings wesentlich komplexer. Die Sicherung einer stabilen Energieversorgung sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen gehören auch dazu, außerdem sollte es keine Alleingänge der BRD geben, wobei eine gewisse Vorreiterrolle schon beispielgebend sein könnte.
Die Schülerdemonstrationen zu diesem Thema wären aus un- serer Sicht nachhaltiger, wenn sie in der unterrichtsfreien Zeit stattfänden. Die angekündigte Müllsammelaktion zum 29.03 wäre hingegen ein echter Maßstab, wenn sie denn erfolgreich wird.
Was will Ihre Fraktion in der folgenden Legislaturperiode des Stadtrats für mehr Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit in Dessau-Roßlau tun?
Die Fraktion wird weiterhin alle Aktivitäten zur weiteren Ver- besserung des Klimaschutzes unterstützen. Sie unterstützt alle Bestrebungen zum Ausbau der Fernwärme. Sie kämpft mit für die Errichtung weiterer leistungsfähiger Ladestati- onen für Elektro Autos. Sie gibt jede Unterstützung für die Umrüstung der Fahrzeuge der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn mit dem klimaneutralen Wasserstoff. Zur Verbesserung der Luftverhältnisse in Dessau Nord ist aus Sicht der Fraktion die Fertigstellung des Tangentensystems mit der zweiten Muld- brücke und Ost- Randstraße unumgänglich. Das wäre ein echter Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in den Bereichen der Schlachthof- und
Fraktion Dessau-Roßlau Kleinschmidt